Am Tag nach meinem 34. Geburtstag – vor nun etwa zwei Wochen – saß ich auf meinem Balkon und habe in die Sonne geblinzelt. Nach einem grau-kalt-regnerischen Intermezzo war der Sommer zurückgekehrt. Ich, die frischgebackene 34-Jährige, habe in mich hineingefühlt: Wie geht es mir? Was löst mein neues Alter in mir aus?
Am deutlichsten hervorgetreten ist ein Gefühl der (Vor-)Freude: Ich freue mich richtig auf das Jahr, das wie ein unbeschriebenes Blatt vor mir liegt. Wie ein junger Hund ziehe ich an der Leine und möchte erkunden, was es für mich bereit hält.
Meine Werte: Minimalismus, Nachhaltigkeit, Achtsamkeit
Das liegt vor allem daran, weil ich das Gefühl habe, auf dem richtigen Weg zu sein. Auf dem Weg zu einem achtsamen, bewussten, nachhaltigen Leben im Einklang mit meinen Werten, mit genug Zeit für Tätigkeiten und Menschen, die mir wichtig sind, in denen ich von Dingen umgeben bin, die ich brauche oder die mir wahre Freude bereiten – und den Rest loswerde.
Angefangen, diesen Weg zu beschreiten, habe ich durch die Beschäftigung mit folgenden Themen:
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Minimalismus: Sich auf die wesentlichen Dinge beschränken, keine unnötigen Konsumgüter anschaffen.
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Ausmisten/Entrümpeln: Unnötige Dinge, die ich bereits angesammelt habe und die mein Leben beschweren, loswerden – am besten auf nachhaltige Weise (Spenden, Verkaufen, Verschenken, Recyclen).
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Achtsamkeit: Immer wieder versuchen, im Moment zu leben, sich nicht auf unproduktive Weise mit Vergangenem beschäftigen oder (eher meine Baustelle!) mögliche Probleme der Zukunft bereits in der Gegenwart durchspielen. Bestes Tool dafür: tägliche Meditation.
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Downsizing: Statussymbolen (z.B. Auto, Markenklamotten, Armbanduhren und anderen Accessoires) ihre definierende Macht nehmen und sich vom Bedürfnis entkoppeln, der Außenwelt durch Besitztümer zu zeigen, dass man erfolgreich ist.
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Downshifting: Den Vollzeitjob in einen Halbzeitjob umwandeln und sich in der freigewordenen Zeit denjenigen Tätigkeiten widmen, die mich erfüllen und/oder anderen helfen. Meine minimalistische Lebensweise hilft dabei, die finanziellen Einbußen auszugleichen.
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Nachhaltigkeit: Nicht nur nach dem Preis auf dem Etikett entscheiden, sondern den wahren Preis von Konsumgütern erkennen. Werden sie unter Bedingungen hergestellt und verkauft, die ich vertreten kann?
> Refuse: Dinge nicht kaufen, die ich nicht brauche. Dinge selbst und aus natürlichen Rohstoffen herstellen.
> Reduce: Nur die Dinge kaufen, die ich brauche und nicht selbst herstellen kann oder möchte. Dabei auf langlebige, qualitativ hochwertige und unter ethisch vertretbaren Bedingungen hergestellte Produkte achten. Im besten Fall lokale, kleine Geschäfte mit meiner Kaufkraft unterstützen.
Jeder fängt mal klein an oder: Was ich bereits geschafft habe
Viele dieser Bereiche habe ich in den vergangenen Monaten aktiv angegangen:
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Ich habe ausgemistet – angefangen vom Kleiderschrank über Bücher, Keller und sogar Sentimentales wie Fotos.
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Ich versuche, nur noch die Dinge zu behalten/zu kaufen, die ich wirklich brauche oder die mir viel bedeuten. Dabei achte ich auf Qualität und kaufe möglichst Second Hand.
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Ich habe die Arbeitszeit in meinem Vollzeitjob als Gesundheitsredakteurin zunächst um 16 Stunden pro Monat reduziert, möchte aber noch einmal nachlegen, um auf 32 Arbeitsstunden pro Woche zu kommen.
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Ich meditiere jeden Morgen unter der Woche für 15 Minuten.
Das war ein guter Anfang und ich fühle mich extrem wohl mit den Auswirkungen. Nicht nur ist meine Wohnung um einiges „ruhiger“ geworden – in visueller Hinsicht. Ich fühle mich unbeschwerter durch den fehlenden unnötigen Krempel. Ich habe sogar das Gefühl, meine Spontaneität (sonst nicht meine Stärke) ist gestiegen. Auch meine Kreativität und die Lust auf neue Projekte ist gewachsen – ein Ergebnis davon ist etwa dieser Blog.
Trotzdem …
Es gibt noch viel zu tun!
"Ankommen“ wird man vermutlich nie. Die Entwicklung geht immer weiter, eine Journey for Life. Dieser Blog hier soll sich zunächst um meinen Weg im neuen Lebensjahr drehen, in dem ich meine oben genannten Werte weiter verfolgen will: Meine Journey 34.
Um mich zu Veränderungen und neuen Entwicklungssprüngen zu motivieren, werde ich jeden Monat eines oder mehrere Ziele definieren und versuchen, sie umzusetzen. Am Ende des Monats werde ich euch berichten, wie es gelaufen ist. Zwischendurch habe ich vor, einzelne Bereiche in eigenen Blogbeiträgen herauszugreifen. Themen, auf die ihr euch freuen dürft:
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Was ist Minimalismus? Und warum ist Sparsamkeit nicht dasselbe?
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Wofür ich als Minimalistin Geld ausgebe
- Welche Shopping-Kriterien ich anwende, um Kaufentscheidungen nicht zu bereuen
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Minimalistischer Kleiderschrank
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DIYs: Welche Kosmetika und Reinigungsmittel für den Haushalt könnt ihr ganz leicht und natürlich selbst herstellen?
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Wo kann man in München am besten Second-Hand-Shoppen?
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Tricks, mit denen ihr aufkommender Shopping-Lust begegnen könnt
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(Daily) Decluttering: Tipps zum Entrümpeln und was man jeden Tag tun kann, um auszumisten (hier findet ihr zum Beispiel 6 Dinge, die ihr sofort aus der Küche ausmisten könnt.)
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Mind Decluttering: Wie man den Geist zur Ruhe bringt – Routinen und Tricks
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Downshifting: Warum es sich lohnt, vom Vollzeit- in einen Teilzeitjob zu wechseln und wie auch ihr es schaffen könnt (und wie mein erster Monat mit 4-Tage-Woche gelaufen ist)
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Meditieren und Achtsamkeit: Einfache Meditationen und Achtsamkeitsübungen. Plus: Wie ich meditiere
- Wie "Arschengel" uns um unsere Gelassenheit bringen und was wir von ihnen lernen können
… und viele Themen mehr :-) Außerdem gebe in meinen Beiträgen Tipps, welche Bücher, Podcasts, Blogs oder YouTube-Videos sich näher mit den jeweiligen Themen beschäftigen.
Im nächsten Beitrag werde ich mir Ziele für September stecken. Ich hoffe, ihr seid dabei!
Bis bald
Eure Silke
Live lightly. Consume mindfully.
Mein Lesetipp für heute:
Marie Condo: The Life-Changing Magic of Tidying. A simple, effective way to banish clutter forever.
Auch auf Deutsch erhältlich: Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert.
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