Im Monat September ist mein Ziel, vegetarisch (pescetarisch) und achtsam zu essen und meine Mahlzeiten an vier von fünf Arbeitstagen vorzubereiten. Zwangsläufig halte ich mich derzeit also sehr viel mehr in meiner Küche auf, als das zu meinen Kochmuffel-Zeiten der Fall war.
Dabei ist mir aufgefallen, dass wir dort mittlerweile sehr viel mehr Platz haben als früher – dank meinen steten Ausmist-Bemühungen, die meinen Freund wahrscheinlich schon in den Wahnsinn treiben (er hat sich allerdings noch nicht beschwert). Hinzu kommt, dass er (teure) Küchen-Gadgets liebt! Ihr könnt euch also vorstellen, dass es nicht ganz einfach war, hierhin zu kommen – und die Journey ist ja noch nicht vorbei, denn wir haben immerhin noch eine Nudelmaschine, die wir etwa 0 bis 1 Mal im Jahr benutzen. Nicht gerade das, was unter Minimalisten als akzeptabel gilt ;)
Weil ich mich in unserer Küche jetzt sehr viel wohler fühle – freie Arbeitsflächen und ich weiß sofort, wo alles ist –, wollte ich euch einige der Tipps weitergeben, die mir dabei geholfen haben. Ihr könnt sofort (beziehungsweise bitte erst, nachdem ihr diesen Artikel gelesen habt!) in eure Küche stürzen und mehr Platz schaffen – indem ihr folgende Dinge daraus verbannt:
#1: Doppelte Küchenhelfer.
Flaschenöffner, Korkenzieher, Suppenkelle oder Pfannenwender: In vielen Küchen sind solche an sich sehr nützlichen Dinge gleich zweimal vorhanden. Warum eigentlich? Sehr wahrscheinlich braucht
ihr zum gegebenen Zeitpunkt ja immer nur ein Exemplar. Und ich wette, ihr nehmt eines lieber als das andere. Daher mein Rat: Mistet die ungeliebte Variante aus und verschenkt sie.
#2: Küchenhelfer, die man seit mehr als einem Jahr nicht verwendet hat.
Ich muss gestehen: Auch ich bin hier nicht frei von Schuld (unsere Nudelmaschine benutzen wir wie erwähnt im Schnitt 0,5 mal im Jahr). Trotzdem wäre es natürlich besser, solche ungenutzten
Gegenstände einfach loszuwerden und im besten Fall zu verkaufen. Jemand bereitet vielleicht gerne (und regelmäßig!) frische Nudeln zu – und freut sich über ein günstiges Angebot.
Doch wie ihr seht, auch mir fällt es noch nicht immer ganz leicht, loszulassen (schließlich befinde ich mich auf einer Journey und bin alles andere als perfekt).
#3: Kochbücher, die nur als Staubfänger dienen.
Die Kochbücher und Rezeptesammlungen, die ihr nicht benutzt, sollten eure Küche und euer geliebtes Heim verlassen. "Aber was, wenn ich sie doch irgendwann mal brauche?" Sollte diese (sehr
häufige!) Befürchtung eintreten, dann nutzt doch einfach das Internet oder Apps. Es gibt hier unendliche viele Rezepte. Die meisten Anbieter haben auch Optionen, mit denen man einfach nur stöbern
und sich inspirieren lassen, oder sich Gerichte mit den Zutaten, die man noch zu Hause hat, anzeigen lassen kann.
#4: Alte Gewürze.
Jeder kennt das: Man kauft in einer kreativen Koch-Phase jede Menge exotischer Gewürze, nur um dann festzustellen, dass man eigentlich nichts damit anzufangen weiß. Stehen auch bei euch solche
Relikte im Gewürzschrank? Dann in den Müll damit. Höchstwahrscheinlich sind sie ohnehin schon abgelaufen. Wenn nicht: Die Kollegin, die so gerne kocht, nimmt sie euch sicher dankend ab.
#5: Küchenhelfer, die nur einem einzigen Zweck dienen und leicht durch andere, multifunktionale Dinge ersetzt werden können.
Die hat mein Freund besonders gern ... Ein paar Beispiele für Dinge, die ich zuletzt ausgemistet habe (mit seinem Einverständnis):
- einen Eierkochtopf (ja, es gibt Töpfe, die nur zum Eierkochen da sind!!)
- einen Dekanter für Wein (wir schenken ihn jetzt – haltet euch fest – direkt aus der Flasche in die Gläser!)
- einen Knoblauchhäcksler (ein kleines Ding bestehend aus 6 oder mehr Teilen, das man jedes Mal kompliziert zusammen bauen muss, wenn man Knoblauch klein schneiden möchte. Wir benutzen heute stattdessen … ein Messer.)
#6: Alles, was nicht in die Küche gehört.
Ob Kugelschreiber, Kosmetik, Post oder Büroklammern: Solch Klein-Klein versammelt sich unwahrscheinlich gern in der Küche, um eine kleine Party zu veranstalten. Nichts da! Alles, was
Familienmitglieder (und man selbst?) gerne liegen lassen, dort aber nicht hingehört, wird an seinen angestammten Platz verwiesen.
Ich wette, auch ihr habt solchen unnötigen Krempel. Das Gute am Ausmisten in der Küche ist, dass es sich meist um recht unsentimentale Dinge handelt, an denen man nicht besonders hängt. Wenn es euch trotzdem schwerfällt (wie uns mit der Nudelmaschine), weil ihr euch denkt „Ich könnte Ding XY ja irgendwann doch brauchen“, dann lagert die Sachen erst einmal aus der Küche aus: Packt sie alle in eine Kiste und stellt sie in die Abstellkammer, einen Schrank oder den Keller. In den meisten Fällen führt so eine Trennung auf Zeit zu der Erkenntnis, dass man die Dinge nicht vermisst hat und überhaupt nicht braucht.
Viel Spaß beim Ausmisten! Ich begebe mich jetzt ebenfalls in die Küche und befolge meinen eigenen Rat: Raus mit der Nudelmaschine! Zumindest erstmal aus der Küche.
Bis bald
Eure Silke
Live lightly. Consume mindfully.
Meine Lesetipps für heute:
Marie Condo: The Life-Changing Magic of Tidying. A
simple, effective way to banish clutter forever.
Auch auf Deutsch erhältlich: Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben
verändert.
Francine Jay: Miss Minimalist: Inspiration To Downsize, Declutter, and Simplify.
Francine Jay: The Joy of Less. A Minimalist Living Guide.
Auch auf Deutsch erhältlich: Less is more. Von der Freude des Weglassens.
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