Wow, das ist mein erster Blogartikel seit einer halben Ewigkeit! Vor drei Monaten haben wir ja unseren Hund Roxy bekommen und die Veränderungen, die unser neues Familienmitglied mit sich gebracht hat, haben einige Dinge vorerst an Wichtigkeit verdrängt. Aber als ich heute morgen gesehen habe, dass sich trotz meiner Stille weiterhin LeserInnen für meinen Newsletter anmelden, war das ein Weckruf: Es wird Zeit, neuen Content für alle Minimalismus-Fans zu schreiben!
Heute möchte ich die Dinge in meinem Haushalt vorstellen, die ich lieber selber mache, statt sie fertig zu kaufen. Ausprobiert habe ich schon vieles – nicht alles hat sich bewährt. Daher kommen in diesem Artikel auch diejenigen DIYs zur Sprache, von denen ich nach ersten Versuchen aus unterschiedlichen Gründen die Finger lasse.
In diesem Blogbeitrag konzentriere ich mich auf die Bereiche Kosmetik und Putzmittel, in denen sich Fertigprodukte meist ganz wunderbar durch wenige Hausmittel ersetzen lassen. Allrounder unter diesen Hausmitteln sind:
- Kokosöl
- Olivenöl
- Natron
- Essig oder Essigessenz
- Ätherische Öle (bei mir vor allem Lavendel – mmmhhh!)
Vieles davon hat man oft schon zu Hause. Wenn ein Produkt gleich mehreren Verwendungszwecken dient, hüpft mein Minimalistenherz höher! Abgesehen davon sind die daraus kreierten Eigenmischungen auch noch natürlich und umweltfreundlich (und man spart meistens Geld).
Natürliche Kosmetik selber machen
In Sachen Kosmetik habe ich schon richtig viele DIYs ausprobiert! Die meisten mit Erfolg:
Lippenpflege (Bio-Bienenwachs und Kokosöl)
Von der Lippenpflege bin ich begeistert, denn sie besteht nur aus zwei natürlichen Zutaten und ist meiner Erfahrung nach mindestens so effektiv wie die gekauften Lippenpflegestifte. Ich erhitze dazu Bio-Bienenwachs und Kokosöl zu gleichen Teilen, fülle sie in ein Keramikdöschen und lasse das Ganze abkühlen und fest werden.
Gesichtsöl für Oil Cleansing und Feuchtigkeitspflege (derzeit: Oliven-, Rizinus- und Nachtkerzenöl)
Ich reinige mein Gesicht mit einer Mischung aus Ölen (Oil Cleansing), die ich danach auch gleich als Feuchtigkeitspflege verwende. Ich probiere immer mal neue Kombinationen von Ölen, mit den oben erwähnten bin ich super zufrieden.
Deo (Natron, Kokosöl und Pfeilwurzelstärke und ein paar Tropfen ätherisches Lavendelöl)
Das Rezept für mein Deo habe ich in den Tipps unter meinem Artikel zur Skin Rehab bereits einmal beschrieben. Ich benutze es nach wie vor und vertrage es gut. Falls man Hautreizungen bemerkt, liegt das am ehesten an den ätherischen Ölen oder am Natron. Hier einfach mal ausprobieren. Das natürliche Deo ist ohne Aluminium – ein großes Plus, aber man muss sich bewusst sein, dass es mitunter nicht so effektiv ist wie ein gekauftes, aluminiumhaltiges Antitranspirant.
Fettcreme für trockene Haut (Bio-Wachs und Olivenöl)
Im Winter benutze ich diese fette Creme für die Hände, die bei mir schnell sehr trocken werden.
Tonic (Apfelessig und Wasser)
Nachdem ich abends mein Gesicht mithilfe von Ölen vom Make-up befreit habe, gebe ich das Tonic auf ein selbstgenähtes Baumwoll-Pad und reibe über die Haut. So wird auch der letzte Schmutz entfernt und darüber hinaus soll Apfelessig eine positive Wirkung auf das Hautbild haben.
Lavendelspray fürs Gesicht (Wasser und ätherisches Lavendelöl)
Nach dem Tonic verwende ich das Gesichtsspray aus Wasser und Lavendelöl. Daran anschließend massiere ich ein paar Tropfen meines Gesichtsöls ein, weil die Haut durch das Spray leicht feucht und aufnahmefähig ist.
Zahnspangenreiniger (Essigessenz und Wasser)
Corega Tabs gibt es nicht nur für die dritten Zähne, sondern auch als Zahnspangenreiniger. Eine kurze Zeit lang habe ich darin meine Beißschiene eingelegt, bin dann aber lieber auf ein natürliches DIY-Produkt umgestiegen. Das funktioniert super! Und die Schiene schmeckt auch nicht nach Essig, wenn man sie danach abwäscht ;-)
Gesichtsmaske (Heilerde, Honig, Gesichtsöl und Wasser)
Dass manche Menschen sich Gesichtsmasken und Peelings aus dem Drogeriemarkt besorgen, kann ich überhaupt nicht mehr nachvollziehen. Diese beiden Produkte lassen sich wunderbar und auf nahezu unendlich vielfältige Weise mit natürlichen, umweltfreundlichen Zutaten (ohne Mikroplastik!) herstellen, die man oft ohnehin in der Küche hat. Heilerde, einen Teelöffel Honig, einen kleinen Spritzer Gesichts- oder Olivenöl mit Wasser vermischen, sodass eine dicke Paste entsteht. Auf dem Gesicht verteilen und 20 Minuten einwirken lassen. Am besten beim Duschen oder in der Badewanne entfernen, dann wird das Waschbecken nicht so dreckig :-) Danach etwas Öl auf die feuchte Haut auftragen.
Mundwasser (Wasser, Natron, ätherische Öle Pfefferminz und Teebaum)
Einen Esslöffel Natron in eine Flasche geben, mit Wasser auffüllen und etwa 12 Tropfen ätherische Öle hinzugeben – einfacher geht's kaum.
Peeling (Zucker und Honig)
Zwei Esslöffel Zucker mit Honig vermischen und das Gesicht damit sanft einreiben (die Augenpartie großzügig aussparen). Nach dem Abwaschen Öl auf die feuchte Haut auftragen.
Badesalz (Totes-Meer-Salz, Olivenöl, Natron und ätherische Öle)
Vor allem im Herbst und Winter liege ich oft zweimal pro Woche in der Badewanne, weil ich mich dabei so wohlfühle. Auch beim Baden möchte ich natürlich auf Produkte verzichten, die meiner Haut oder der Umwelt schaden. Stattdessen verwende ich ein selbst gemachtes Badesalz. Totes-Meer-Salz in ein Schraubglas abfüllen, ein bis zwei Esslöffel Olivenöl zugeben sowie eine Prise Natron und ein paar Tropfen ätherische Öle (z.B. Lavendel oder Zirbelkiefer). Das Ganze gut schütteln, sodass sich die Öle und das Natron gleichmäßig auf dem Salz verteilen.
Vorsicht: Bitte keine Experimente mit ätherischen Ölen! Manche sind sehr aggressiv, wenn sie direkt auf die Haut gelangen. Man sollte sie nie direkt ins Wasser geben, denn sie können auf der Wasseroberfläche kumulieren. Ich spreche aus Erfahrung, denn ich hatte schon ein schlechtes Badeerlebnis mit Grapefruitöl :-(
Diese Kosmetik-DIYs haben sich nicht bewährt
Kommen wir nun zu den weniger erfolgreichen Versuchen in Sachen DIY-Kosmetika. Die Gründe dafür sind unterschiedlich.
Trockenshampoo (Pfeilwurzelstärke und Natron)
Die Mischung funktioniert zwar, aber ich habe dann doch schnell gemerkt, dass ich eigentlich keine Verwendung für Trockenshampoo habe. So hat sich dieses Produkt schnell von selbst "wegminimalisiert". Wenn ihr es probieren wollt, ein Tipp: Um das Trockenshampoo gleichmäßig auf dem Haar zu verteilen, ist eine Art Streuer praktisch. Sonst landet an manchen Stellen zu viel weißes Pulver und lässt sich dann nur noch schlecht verteilen.
Heilerdeshampoo (Heilerde, Kokosnussmilch, Dr. Bronners Seife)
Heilerde mag dazu geeignet sein, Talg und Schmutz aus dem Haar zu entfernen. Meine Haare haben sich danach aber einfach nicht gut angefühlt. Sie waren strohig und gleichzeitig schmierig. Es ist möglich, dass ein Conditioner (siehe unten) das Ganze ausgeglichen hätte. Aber beide Varianten waren mir am Ende zu aufwändig und zu wenig lohnend, um weiterzumachen.
Conditioner (Apfelessig, Ei, Bier)
Diese Mischung, die ja nicht sehr lange haltbar ist, für jede Haarwäsche neu herzustellen, war mir schlichtweg zu aufwändig. Für alle, die es trotzdem probieren wollen: Bitte nicht mit heißem Wasser ausspülen, sonst stockt das Ei.
Parfum (Alkohol aus der Apotheke, Vanilleextrakt, ätherische Öle)
Ein Parfum mit Vanilleextrakt und den ätherischen Ölen Lavendel und Grapefruit fand ich sehr wohlriechend. Andere Mischungen waren da weniger erfolgreich. Wie dem auch sie: Der Geruch verfliegt recht schnell. Auf Dauer wollte ich dafür nicht solche teuren Produkte ver(sch)wenden. Ich verzichte seit Längerem ganz auf Parfum.
Natürliche Putzmittel selber machen
Ich habe länger überlegt, aber mir fällt kein DIY-Putzmittel ein, das ich nicht weiterhin verwende. Hier also meine Dauerfavoriten:
Badreiniger/Allzweckreiniger (Zitronensäure, Spülmittel, Wasser, je nach Gusto ätherische Öle)
Lange hatte ich Probleme, einen funktionierenden Badreiniger herzustellen. Es blieb immer ein schmieriger Film in Dusch- und Badewanne zurück. Irgendwann habe ich dann die Lösung gefunden (ich habe hier darüber berichtet und das genaue Rezept beschrieben). Seither verwende ich den Badreiniger mit Erfolg. Im Moment probiere ich auch eine Mischung aus Frosch Allzweckreiniger und Wasser aus (ich konnte aber kein besseres Ergebnis feststellen).
Glasreiniger (Essig bzw. Essigessenz plus Wasser, je nach Gusto ätherische Öle)
Einfacher geht’s nicht! Essig pur verwenden oder Essigessenz entsprechend mit Wasser verdünnen. Ich füge noch ätherisches Orangen- oder Zirbelkieferöl dazu. Aber auch ohne verfliegt der Essiggeruch sehr schnell.
Abflussreiniger (Natron, Essigessenz, heißes Wasser)
Für stark verstopfte Abflüsse ist dieser Reiniger zwar nicht ausreichend, aber wenn das Wasser einfach etwas schlechter abfließt als normal, schafft er allemal Abhilfe. Natron in den Abfluss schütten, Essigessenz darüber gießen (das schäumt dann schön), 30 Minuten einwirken lassen und mit kochendem Wasser nachspülen.
Entkalker (Essigessenz und ggf. Wasser)
Je nach Verkalkungsgrad verwende ich Essigessenz pur (extrem effektiv!) oder verdünne sie mit Wasser. Ein paar Stunden oder über Nacht einwirken lassen – voilà.
Scheuermilch (Badreiniger/Allzweckreiniger plus Natron)
Hartnäckige Badverunreinigungen, z.B. am Boden der Dusche, besprühe ich mit meinem DIY-Badreiniger und streue zusätzlich Natron darauf. Dadurch entsteht ein Scheuereffekt.
Welche DIYs hast Du schon probiert und kannst Du empfehlen? Teile Deine Tipps gerne in den Kommentaren mit uns!
Bis bald,
Deine Silke
Live lightly, consume mindfully.
Meine Tipps für heute:
Ein tolles Buch darüber, wie man natürliche Kosmetik selbst herstellt:
Adina Grigore: Skin Cleanse: The Simple, All-Natural Program for Clear, Calm, Happy Skin
Die Produkte, die ich derzeit verwende:
Luvos Heilerde
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