Zehn Tage lang habe ich meine Haut auf Entzug gesetzt: Erlaubt waren nur Wasser fürs Gesicht, für den Körper eine milde Seife und für die Haare ein selbstgemachtes Shampoo. Das war nicht immer einfach – und leider auch nicht durchweg von Erfolg gekrönt. Warum ich die Skin Rehab trotzdem empfehlen kann, wenn du endlich reine Haut möchtest.
Puh, eigentlich wollte ich dieses Fazit schon Ende Januar schreiben – schließlich habe ich die Skin Rehab ja gleich am Anfang des Jahres gemacht. Aber es kamen ein paar andere Herzensprojekte dazwischen, zum Beispiel ein Blogartikel über Lebensmittelverschwendung, für den ich ein bisschen mehr Zeit investieren musste.
Meine Skin Rehab ist nun also schon seit mehr als einem Monat abgeschlossen. In so mancher Hinsicht war sie ein Erfolg, aber nicht nur: Sie war auch ernüchternd, denn ich musste feststellen, dass es eben nicht nur darauf ankommt, was ich AUF meine Haut schmiere, sondern auch, womit ich sie von Innen füttere.
Trockene, aber reine Haut durch Water Only
Mein Gesicht habe ich während der Skin Rehab nur mit Wasser gewaschen, statt sie wie gewöhnlich mittels Oil Cleansing (ich benutze eine Mischung aus Jojoba-, Rizinius- und Hagebuttenkernöl, siehe Artikelbild) zu reinigen. In der Water-Only-Zeit habe ich das feuchtigkeitsspendende Öl teilweise stark vermisst: Fast die gesamten zehn Tage hatte ich mit trockener Haut zu kämpfen – noch dazu im Winter, wo die Haut noch mehr zu Trockenheit neigt. Öfter habe ich überlegt, ob ich nicht einen Cheat-Day einlegen und wieder zu meiner Ölmischung greifen soll. Ich habe mich dagegen entschlossen. Schließlich sind zehn Tage Entzug ein absehbarer Zeitraum – so what, wenn ich währenddessen trockene Haut habe? Ich wollte einfach sehen, ob meine Haut selber wieder in Balance findet.
Sie war am Ende der Water-Only-Phase auch tatsächlich nicht mehr so trocken, aber ich war trotzdem froh, als ich nach Abschluss der Skin Rehab wieder Feuchtigkeit von außen zuführen konnte. Ich mache es heute so wie vor dem Entzug: Morgens das Gesicht mit Wasser waschen und im Winter auf der noch feuchten Haut einen Tropfen Öl einmassieren. Abends drei Tropfen Öl im Gesicht verteilen und damit Make-up und Co. entfernen. Danach mit einem feuchten Waschlappen reinigen und noch einmal mit klarem Wasser nachspülen.
Die gute Nachricht: Kleine Pickel sind zwar auch während der Skin Rehab aufgetaucht, aber die Akne-Tendenzen um den Kiefer sind tatsächlich besser geworden – ich habe reinere Haut bekommen! Einen Monat später kann ich sagen: Von Dauer war das Ergebnis offenbar nicht. Heute habe ich eine ähnliche Haut wie vor dem Experiment.
Dass das an meinen Ölen liegt, könnte sein, mag ich aber nicht glauben. Ich habe einen anderen Faktor in Verdacht: Ich habe den ganzen Dezember und Anfang Januar keinen Alkohol getrunken. Dann habe ich wieder angefangen und prompt hat sich meine Haut verschlechtert.
Diesbezüglich war das Experiment für mich ein Erfolg: Es hilft, die Faktoren für unreine Haut einzugrenzen. Ich weiß jetzt ziemlich sicher, wo ich ansetzen muss, wenn sich besonders viele Unreinheiten bemerkbar machen: Auf Alkohol (und natürlich schlechte Ernährung generell) verzichten.
Endlich wieder Schminken: Minimalistische Make-up-Routine
Ich schminke mich normalerweise dezent, habe auch kein Problem, mich ohne Make up aus dem Haus zu wagen. Umso überraschender, wie sehr ich es genossen habe, mich endlich wieder „hübsch machen“ zu können. Ein großer Unterschied zu vorher: Alle „uncleanen“ Produkte habe ich aus meinem Leben verbannt. Die Sachen, die laut Code Check „sehr bedenkliche Stoffe“ enthalten, hatte ich ja ausgemistet und entweder gar nicht oder mit unbedenklichen Varianten aus dem Bio-Markt ersetzt. (Welche Kosmetikprodukte ich selber mache – und das sind viele! – erfährst du in diesem Blogartikel.)
Meine Kosmetik-Routine ist dadurch noch einmal minimalistischer geworden:
- Eine Bio-Foundation nutze ich nur, um partiell Pickel abzudecken, während ich meine (sehr bedenkliche) BB-Cream zuvor standardmäßig im ganzen Gesicht verteilt habe.
- Die neuen Bio-Lidschatten, die ich mir besorgt habe, rotten sich leider innerhalb etwa einer halben Stunde in meiner Lidfalte zusammen (hier merkt man leider einen deutlichen Unterschied zu herkömmlicher Kosmetik – vielleicht kennst du eine gute Bio-Marke und hast Tipps für mich?), sodass ich auch Lidschatten mittlerweile minimal verwende.
- Bleiben: Wimperntusche, Lidschatten, um die Augenbrauen aufzufüllen, Rouge (für das ich einen Bio-Lippenstift verwende – ich liebe Double-Duty-Produkte).
Haare waschen mit selbstgemachtem Shampoo – noch nicht mein Ding
Herkömmliche Shampoos und Conditioner sind natürlich ebenfalls voll mit Chemie, die das Haar aus ihrem natürlichen Gleichgewicht bringen. Außerdem gelangen sie auf unsere Haut (ganz zu schweigen davon, dass diese umweltschädlichen Substanzen letzlich den Abfluss runtergespült werden).
Ich habe meine Skin Rehab daher auf die Haarpflege ausgedehnt und mir mein Shampoo mithilfe von Adina Grigores Buch zum Thema Skin Cleanse (siehe Tipps unten) selbst gemacht:
- 1/3 Tasse Dr. Bronners Seife (möglichst geruchslos, ich habe aber meine Pfefferminz-Version verwendet)
- 1/4 Tasse Kokosmilch
- 4 EL Heilerde
Ich war beim Mischen nicht immer so genau und das hat sich bemerkbar gemacht: Ist der Anteil von Heilerde zu hoch, fühlen sich die Haare nach dem Waschen nicht ganz sauber an, sondern so, als ob noch Rückstände darin wären. Anderenfalls funktioniert das Shampoo ganz ok. Man sollte es für jede Anwendung frisch zusammenmischen und nicht länger aufbewahren.
Ein anderer Tipp, den ich von einer Minimalistin auf Facebook bekommen habe: Roggenvollkornmehl und Wasser zu einer Paste anmischen und damit die Haare waschen (werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren).
Ich benutze mittlerweile eine Shampoo-Seife von Lush (siehe Tipps unten), die zwar nicht ganz natürlich ist (und für meinen Geschmack zu viel Parfum enthält), aber immerhin weniger Müll produziert als eine Shampoo-Plastikflasche und – ein nicht zu vernächlässigender Punkt – meine Haare super schön macht (ohne gefühlte Rückstände! Jippie!).
Falls du dich noch ein bisschen mit Haarpflege-DIYs versuchen willst, hier Adinas Rezept für einen Conditioner (den ich aber noch nicht probiert habe):
- 2 EL Apfelessig
- 1 Ei
- 1/2 Tasse Bier
Bis zu 30 Minuten einwirken lassen oder gleich mit lauwarmem Wasser auswaschen.
Baden mit selbstgemachtem Badesalz – Simples DIY und Wohltat für die Haut
Da ich im Winter gerne in der Badewanne liege, brauchte ich auch dafür einen „cleanen“ Zusatz. Den habe ich ebenfalls selbst hergestellt:
- 1 Tasse Totes-Meer-Salz aus dem Drogeriemarkt
- 1 EL Olivenöl
- je 5-10 Tropfen ätherisches Öl Lavendel (wirkt beruhigend, auch auf die Haut) und Eukalyptus (super für die Abwehrkräfte)
Das Ganze gut schütteln, damit sich die Öle und das Salz vermischen. Über Nacht stehen lassen, dann 2 TL Natron (siehe Tipps unten) hinzufügen und wieder gut schütteln – fertig ist das selbstgemachte Badesalz, das megagut duftet! Ich nehme es auch nach meiner Skin Rehab weiterhin als natürlichen Badezusatz.
Ein wichtiger Hinweis: Ätherische Öle bitte nie direkt ins Badewasser geben, da sie sich auf der Wasseroberfläche „zusammenrotten“ und dann Hautirritationen auslösen können. Ich spreche aus Erfahrung (Danke auch, Grapefruitöl!)! Sobald Du generell merkst, dass Du ein ätherisches Öl nicht verträgst, verwende es künftig nicht mehr.
Welche Erfahrungen hast du mit natürlicher Hautpflege gemacht? Und kennst du gute Bio-Marken, deren Kosmetikprodukte (vor allem Lidschatten) lange halten? Hinterlass' mir doch einen Kommentar unter dem Artikel :-D
Bis bald
Deine Silke
Live lightly. Consume mindfully.
Meine Tipps für heute:
Alle meine Kosmetik-DIYs aus natürlichen Hausmitteln habe ich in diesem Blogartikel zusammengefasst.
Über dieses Buch bin ich überhaupt erst auf die Idee für eine Skin Rehab gekommen. Adina erklärt nicht nur die Zusammenhänge zwischen Lebensweise und dem Erscheinungsbild der Haut, sondern gibt einem auch superviele DIYs an die Hand – von Haut- bis Haarpflege:
Adina Grigore: Skin Cleanse: The Simple, All-Natural Program for Clear, Calm, Happy Skin
Der Lush Shampoo Bar, den ich gerade verwende.
Kaiser-Natron (brauche ich für etliche DIYs, zum Beispiel Putzmittel, Deo und Mundwasser)
Die Seife von Dr. Bronners, die ich derzeit benutze (Pfefferminz; demnächst probiere ich Orange).
Meine Mischung fürs Oil Cleansing besteht aus gleichen Teilen Rizinusöl von Naissance, Hagebuttenkernöl derselben Marke und Jojobaöl von Primavera.
Dieser Text enthält möglicherweise Affiliate-Links. Es werden aber ausschließlich Produkte und Inhalte empfohlen, die ich selbst genutzt habe und die mir weitergeholfen haben.